Als Russisch Blau wird eine Rasse der Hauskatze
bezeichnet. Die Russisch Blau trägt ein graublaues, kurzhaariges, sehr
dichtes (doppeltes) Fell mit farblosen Haarspitzen, welche im Licht
einen Silberschimmer erzeugt (kein genetisches silber!). Große, tief
smaragdgrüne Augen heben sich deutlich von der Körperfarbe ab. Der
Körper ist mittelgroß, mittelschwer, elegant und muskulös. Der Kopf ist
klar strukturiert und weder zu lang noch zu kurz. Das Profil (Linie
Stirn zu Nasenspitze) muss gerade sein. Diese Katze wirkt in allem
ausbalanciert.
Die Russisch Blau ist eine ausgeglichene, ruhige Katze mit starker
Bindung zu Menschen. Die Russisch-Blau-Katzenrasse ist eine Naturrasse,
d.h. sie wurde nicht zu ihrem Aussehen hin gezüchtet, sondern trat so in
der Natur auf. Herkunft
Russische Quellen kolportieren folgende Herkunft: Die erste Gruppe
von Zuchtexemplaren der späteren Rasse Russisch Blau stammte aus Archangelsk. Sie wurde um 1860 vermutlich von britischen Matrosen als Handelsware nach England eingeführt.
Um 1900 war die Rasse sowohl in England als auch im zaristischen Russland sehr beliebt. Durch Einkreuzen von Siamkatze, Britisch Kurzhaar und Europaisch Kurzhaar
konnte die Rasse, welche nach dem 2. Weltkrieg fast ausgerottet war,
erhalten werden. Durch diese Einkreuzungen wurde das Fell der Rasse
kürzer und dichter und die Augenfarbe wurde tief-smaragdgrün. Ab ca.
1937 gibt es die Russisch Blau als eigenständige Rasse; bis dahin wurde
sie als Variante der Malteser Blau, Foreign Blue oder Britisch Kurzhaar-Variante geführt.
In den frühen 70er Jahren verpaarte die australische
Russisch-Blau-Züchterin Mavis Jones eine weiße Hauskatze mit einer
Russisch-Blau-Katze. Das Ziel dieser Verpaarung war, eine neue
Farbvariante zur blauen Russisch Blau zu erhalten. In den späten 70er
Jahren wurden diese Russisch-Blau-Hybriden von den
Katzenzuchtdachorganisationen in Australien als Farbvariante der
Russisch Blau anerkannt. Neuzeitlich gibt es vermehrt auch in Europa und
Amerika Bemühungen, die Weiß- und Schwarzvarianten anerkennen zu
lassen. Alle diese Farbvarianten sind bis heute weltweit von vielen
Russisch-Züchtern und bei den meisten Katzenzucht-Dachverbänden nicht
anerkannt.
Aussehen
Als einzige Katzenrasse überhaupt trägt die Russisch Blau ein Doppelfell. D.h. die Deckhaare sind gleich lang wie die Unterwolle, was bewirkt, dass das Fell abstehend ist. Es ist seidig weich und hat farblose Haarspitzen, was im Fachjargon
"Tipping" heißt. Diese farblosen Haarspitzen brechen das einfallende
Licht und lassen das blaue Fell dieser Katze silbern schimmern. Bei
hellen Russisch Blau scheint es manchmal so als wäre die Katze
silber/chrom, aber unter den Spitzen muss deutlich sichtbar ein Blau
bzw. Grau zu sehen sein.
Das kurze, weiche, silbrig schimmernde Fell in der Farbe "Blau", wie
Profis das Grau nennen, steht im Idealfall immer leicht ab, liegt nicht
an und harmoniert perfekt mit den smaragdgrünen Augen. Die graziöse
Haltung, der mittelschwere Körper, die schlanken Beine und die großen
Augen sind markante Merkmale der Russisch Blau. Ein klarer Blick, ein
kantiger, klar strukturierter Kopf, innen beinahe nackte Ohren und dem
so rassetypischen Lächeln tragen zum freundlichen Gesamteindruck bei.
Drei wesentliche Zuchtzweige (Typen) sind heute in Europa bekannt.
Diese unterscheiden sich sehr voneinander, was auch historisch sehr
einfach nachvollziehbar ist:
- Der englische Typus. Er ist kräftiger, mittelblau in der Fellfarbe
und hat eine enge, vertikale Ohrenstellung. Vom Temperament das
Mittelmaß von den drei Zuchtzweigen.
- Der sibirische/skandinavische Typus. Sie ist etwas kleiner,
eleganter und sehr viel dunkler im Fell (fast Anthrazit). mit weiter
gesetzten Ohren (V-Form). Dieser Typ gilt als sehr scheu Fremden
gegenüber und ist deshalb nicht oft zu sehen.
- Der amerikanische Typus. Sie ist die eleganteste von allen,
mittelgroß und sehr viel heller im Fell (fast Silberfarben). Mit sehr
weit gesetzten Ohren (Gleichseitiges Dreieck-Form). Dieser Typ gilt
recht kontaktfreudig und auch Fremden gegenüber recht zugetan.
Es existieren, insbesondere in Europa, Vermischungen dieser
Zuchtzweige, was um die genetische Vielfalt zu erhalten durchaus
erwünscht ist. Aus diesen Vermischungen ist die mitteleuropäische
Russisch Blau entstanden. Leider gibt es für diesen Typus noch keinen
anerkannten (angepassten) Standard.
Bei den Jungtieren ist die Augenfarbe meist noch nicht ausgeprägt -
kleine Russisch Blau kommen wie alle Katzenkinder mit blauen Augen auf
die Welt. Die Augenfarbe wechselt im Idealfall von Blau auf Grün, meist
jedoch ist die Farbe von Blau auf Gelb/Ocker nach Grün wechselnd.
Zweijährig sollte die Russisch Blau aber auf jeden Fall ihre
smaragdgrünen Augen zeigen. Russisch-Blau-Kinder kommen oft mit einer
Zeichnung (Tiger- oder getupft, blau in blau) auf die Welt. Mit
spätestens 1 Jahr sollte eine Russisch Blau Katze aber ein
zeichnungsloses einfarbiges Haarkleid aufweisen, einzig die Ringe am
Schwanz sind erlaubt.
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